In Xanten nisten Krähen nahe bei der Stadtmauer, eine kleine Kolonie, wenige Meter vom Dom entfernt. Es sind die klassischen reinschwarzen Saatkrähen des Westens, nicht die halbgrauen, die von Sibirien bis zur früheren Zonengrenze verbreitet sind. Bei beiden handelt es sich um Unterarten der Aaskrähe. Jetzt ist es April und ohne Zweifel befinden wir uns Frühling. Kein Mensch käme auf die Idee, nestbauende Krähen dem Frühling zuzuschreiben, unabhängig davon, ob der Himmel grau verhangen oder wolkenlos ist. Krähen gehören zum Herbst oder Winter. Daß sie brüten und Junge aufziehen, findet jenseits der symbolischen Ordnungen statt. Das sollte mir in dieser und jener Richtung zu Denken geben.
(7. 4. 2015