Unser Freund, der berühmte Land- und Streetart-Künster Matts Dee, ist zwischenzeitlich auch in Istanbul tätig gewesen. Auf halber Höhe des Bosporus hat er eine weitere, sehr subtile Arbeit zum Kreismotiv geschaffen. Anders als frühere Werke, die sich mit der vitalen, teilweise auch destruktiven Kraft von Kreisbewegungen beschäftigt hatten – man denke an die Installationen aus der Serie „Stop spinning circles“ –, nähert er sich der Thematik in Istanbul gleichsam von der entgegengesetzten Seite: Der Kreis scheint aus seiner Zerrissenheit zwischen zentripedalen und zentrifugalen Kräften herausgenommen und in eine finale Statik überführt worden zu sein. Lediglich die in der Linienführung angedeutete Perspektivkonstruktion vermittelt noch einen letzten Rest Bewegung, die freilich nicht mehr der ursprünglichen Prozessdynamik entstammt, sondern im Betrachter ein Bild stillen Versinkens im Sinne der Entropie evoziert.