Auch Matts Dee ist mit einer großen Installation im Rahmenprogramm der Istanbul Biennale vertreten. Einmal mehr knüpft seine Arbeit an die ästhetischen Paradigmen der Sechziger- und Siebzigerjahre an. Elemente von Arte Povera und Minimal Art werden scheinbar spielerisch zitiert und sind doch auch ein entschiedenes Statement gegen die mit technischem Aufwand und polierter Perfektion auftrumpfenden Artefakte, von denen die soeben zu Ende gegangene Artinternational Istanbul bestimmt war. Daneben stellt Dees Installation subtil und mit leiser Ironie ihre kritischen Fragen an den rücksichtslosen Modernisierungsprozess, der die Bosporus-Metropole seit einigen Jahren erfasst hat: Rot-Gelb und Blau, der Dreiklang, der gleichsam emblematisch für die Kunst im Dienste des Fortschrittsglaubens der frühen Moderne steht, wird grotesk dekonstruiert: statt Wolkenkratzern bleiben Bretterbuden, denen freilich das Potenzial zur Himmelstreppe innewohnt.