Im Idealfall sensibilisiert Kunst die Augen des Betrachters. Gerade auch Objekte und Installationen können in dieser Hinsicht überraschende Wahrnehmungsveränderungen hervorrufen. Man tritt aus dem Museum auf die Straße oder schaut aus dem Galeriefenster und plötzlich fallen einem Dinge auf, die man vor dem Besuch der Ausstellung keines Blickes gewürdigt oder ganz einfach übersehen hätte. Das ist schön für den Betrachter. Die Sensibilisierung kann allerdings auch zur Folge haben, dass man manche der gefundenen Gebilde oder Formationen am Ende kraftvoller und ausdruckstärker findet als die Kunstwerke, die einen für ihre Wahrnehmung sensibilisiert haben. Das ist dann unschön für die Künstler. Zum Glück merken sie nichts davon.